17. Modell vom "Heiligtum Nr. 191 (Zibb Atuf - bei Petra)"
Das Modell hat die Maße 8 x 40 x 22 cm und zeigt ebenso wie das Modell vom „Heiligtum Nr. 527” (s.u.) nur einen Ausschnitt der Gesamtanlage des Höhenheiligtums. Das „Heiligtum Nr. 191” liegt auf der Bergkuppe von Zibb atuf bei Petra. Die Mitte des Modells nimmt der Altarplatz mit dem Hauptaltar ein. „Dieser Hauptaltar ist ein in rohen Umrissen annähernd regelmäßiger würfelförmiger Felsblock. Rings herum führt in dem Felsen, der sich in der Höhe des Altars hält, ein schmaler Umgang, nur an der Stelle zwischen den beiden Altären nach dem Absturz des Berges zu abgebrochen. Vier bequeme Stufen führen bis zur halben Höhe des Altarblocks”[1]. Vor den Stufen des Hauptaltars verläuft ein Felsenriß – vermutlich zur Ableitung von Flüssigkeiten. Links neben dem Hauptaltar befindet sich der Nebenaltar – „ein natürlicher, unregelmäßiger Felsblock … Auf der Oberfläche ist in den glatten Felsen eine flache, regelmäßige, kreisförmige Vertiefung … und innerhalb dieser kreisförmigen Pfanne konzentrisch eine zweite runde Pfanne … eingelassen. Von der kleineren Pfanne aus führt eine tiefe Abflußrinne nach dem Gang zwischen beiden Altären an der Altarwand hinunter … Diese Abflußrinne ist außerhalb der Doppelpfanne teilweise überbrückt. Wo die Rinne an der Wand heruntergeleitet ist, beginnt die in einen Vorsprung des unregelmäßigen Felsens eingehauene Treppe. … Bemerkenswert sind noch zwei Gruben im Felsen. Eine an der rechten Seite, vor der Abflußrinne, aber ohne Zusammenhang mit derselben. … Einen Abfluß hat sie nicht. Die zweite ist vorn in die schräg abfallende Böschung des Felsens eingeschnitten, … Links unterhalb der Grube ist deutlich ein Abflußloch … zu bemerken.”[2] Die kreisförmige Doppelpfanne wurde von Dalman als „Spendeschale” und die zwei Gruben als „Lustrationsbassins” gedeutet.[3]
Zitat aus: Heinemann, Olliver, Die Gustaf-Dalman-Sammlung in Jerusalem. Christ-Sein und Palästinawissenschaft: Alkier, Stefan et al. (Hg.), Zeichen aus Text und Stein (Texte und Arbeiten zum neutestamentlichen Zeitalter 42; Tübingen 2003) 88–109.
[1] Jeremias, Friedrich, Nach Petra!, in: PJ 3 (1907), S.160 und Tafel 5.1.
[2] Ebd. S.160f.
[3] Vgl. Dalman, Gustaf, Petra und seine Felsheiligtümer, in: Palästinische Forschungen zur Archäologie und Topographie, Bd.I, Leipzig, 1908, S.157ff und Abb.83.