Deutsches Evangelisches Institut, Jerusalem

1. Modell eines "Pfeilerhauses"

Das Modell hat die Maße (Höhe x Breite x Tiefe) [1] 13 x 38 x 24,5 cm. Dem Haus vorgelagert ist ein Hof auf dem sich das Fundament einer Laubenterrasse (mit Löchern für die Pfeiler der Laube) und ein kleines quadratisches Speicherhaus mit abnehmbarem Dach befinden. Das Haus ist rechteckig, hat ein flaches Dach, das ebenso abgenommen werden kann, eine Tür mit dreieckigem Fenster darüber, ein zusätzliches Fenster rechts und eine Reihe von 6 kleinen Öffnungen – vermutlich Taubenlöchern – links von der Tür. Zur beweglichen Innenausstattung gehören mehrere Miniatur-Vorratsgefäße und der „Hochboden” des Hauses (s.u.) ist herausnehmbar.
Dalman schreibt hierzu in „Arbeit und Sitte in Palästina”: „Die eingehendste Kenntnis eines Pfeilerhauses erhielt ich 1900 durch Aufenthalt vom 10. Februar bis 15. März im Hause des Schech Faris Subhije in balat an der Nordgrenze Palästinas … Das mit der Langseite als Front nach dem Hof gewandte eigentliche alte Wohnhaus war aus ungeglätteten Hausteinen … ohne äußere Verkalkung gebaut. … Inwendig waren die Wände mit Lehmerde … verschmiert und oben mit einer bläulichen Kalkfarbe … gestrichen, …, unten bis zur Brusthöhe mit schwarzer Farbe. Der Fußboden wurde zuerst mit Steinschutt … bedeckt, dann mit kleinen Kieseln …, worauf eine Mischung von Sand … und Kalk darüber kam, das ganze mehrere Tage mit Holzstampfern festgeklopft. Dabei blieb aber das vordere Drittel des Hauses nur wenig über den Erdboden erhöht, um als „Stallung” … zu dienen …, der Raum dahinter wurde als „Hausboden” … etwa um 2/3 m erhöht und außerdem noch etwas höher … rechts von der Haustür ein Hochboden … gelegt, der von der Wohnterrasse aus betretbar war. … Als Dachträger stehen im Hause in zwei Reihen hintereinander je drei Pfeiler aus aufeinandergesetzten viereckigen Steinen … Auf ihnen ruhen in der Längenrichtung des Hauses dicke geschälte Balken … aus Pappelholz … Quer über diesen liegen geschälte aber unbehauene dicke Hölzer … von Eiche … und zuletzt Kalkerde …, worüber heller weicher Kalkstein … von oben festgewalzt ist. …” [2]

aus: Heinemann, Olliver, Die Gustaf-Dalman-Sammlung in Jerusalem. Christ-Sein und Palästinawissenschaft: Alkier, Stefan et al. (Hg.), Zeichen aus Text und Stein (TAnZ 42; Tübingen 2003) 88–109.

[1] Bei den folgenden Modellen wird diese Reihenfolge der Maßangaben – von Ausnahmen abgesehen – beibehalten.

[2] Dalman, Gustaf, Arbeit und Sitte in Palästina, Bd. VII, S.121ff und Abb.31.32; vgl. PJ 5 (1909), S.11.

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